Erhöhte Waldbrandgefahr im Spessart

4. Juli 2010
Wegen der extrem trockenen Witterung bitten die Feuerwehren des Landkreises um besonnenen Umgang mit Feuer in Wald und Flur. Nach einem sehr trockenen Monat Juni und der anhaltender Hitze der vergangenen Tage ist mit einer erhöhten Waldbrandgefahr im Landkreis gerechnet.

In der vergangenen Woche wurde nur vereinzelte auf die trockene Witterung zurückzuführende Einsätze registriert. Und dies soll auch so bleiben. Deshalb weisen die Feuerwehren des Landkreises weisen darauf hin, dass vom 1. März bis Ende Oktober das Rauchen im Wald generell verboten ist. Gründe für Brandursachen können neben einer achtlos weggeworfenen Zigarettenkippe auch ein Lagerfeuer in einem unzureichenden Abstand zum Wald sein. In einem Abstand von weniger als 100 m zum Wald dürfen offene Feuerstätten, unverwahrtes Feuer oder Kohlenmeiler nur mit Erlaubnis angezündet und betrieben werden. Dies gilt auch für das Abbrennen von Bodendecken, Pflanzen und Pflanzenreste. Ganz verboten ist in einer Entfernung von weniger als 100 m zum Wald das Anzünden und die Verwendung von offenem Licht (Grill- und Lagerfeuer), das wegwerfen von brennenden oder glimmenden Sachen. Ein Lagerfeuer in der Flur ist zu beaufsichtigen und entsprechende Sicherungsmaßnahmen zu treffen. Örtliche Anordnungen von Ordnungsämtern der Kommunen bezüglich Verbote von offenem Feuer beispielsweise auf Grillplätzen sind zu berücksichtigen.

Fahrzeuge sollten wegen der hohen Temperaturen des Katalysators nicht außerhalb befestigter Flächen halten oder gar zum Parken abgestellt werden. Für Fahrzeuge sollten daher vorgesehene Parkplätze genutzt werden, somit werden die Einsatzkräfte der Feuerwehr im Notfall nicht behindert. Auch Blitzschläge bei Gewitter sind eine häufige Brandursache für Waldbrände. Selbst eine Glasscherbe alleine, kann schon einen Großbrand auslösen.

Zum Start der Grillsaison und in der Sommerzeit werden die Rettungsdienste und Feuerwehren auch oft zu "Grill-Unfällen" gerufen. Hierbei erleiden bei jährlich über 4000 Unfällen in Deutschland, an die 400 Personen schwere Brandverletzungen. Damit das Grillen nicht zum Alptraum wird, raten die Feuerwehren unbedingt einen standsicheren Grill auf feuerfestem Untergrund einzusetzen (Grill mit Zeichen für “Geprüfte Sicherheit" (GS)). Wichtig ist auch der ausreichende Sicherheitsabstand von fünf Metern zu brennbaren Stoffen, wie zum Beispiel Sonnenschirmen und Tischdecken. Bei Grillplätzen in Waldnähe stets darauf achten, dass die Glut nicht vom Wind verweht wird. Wird Holzkohle beim Grillen verwendet, so sollte diese nur mit geeigneten Zündhilfen wie Grillanzündern oder Pasten in Brand gesetzt werden. Niemals Brennspiritus zum Anzünden verwenden, da diese Flüssigkeiten bereits bei Umgebungstemperatur verdunsten. Dabei entsteht eine höchst entzündliche Atmosphäre, die blitzartig durchzünden kann und dann zu schwersten Verbrennungen führt. Für alle Fälle sollte ein Löschmittel, z.B. ein Eimer mit Wasser, eine Löschdecke oder ein Feuerlöscher bereit stehen. Grillkohle sollte nach dem Grillen erst entsorgt werden, wenn sie total abgekühlt ist. Geeignet ist hier dann ein Blecheimer, nicht die Mülltonne! Feuer und Glut müssen beim Verlassen der Feuerstelle erloschen sein. Beim Grillen mit einem Gasgrill ist zu beachten, dass alle Anschlüsse dicht sind und der Verbindungsschlauch nicht der direkten Hitze ausgesetzt ist

Natürlich übt ein Grill auch auf Kinder einen gewissen Reiz aus, deshalb sollten sie umso mehr darauf achten, dass Kinder nicht in die Nähe der Feuerstätte kommen und Sie dadurch die Kleinsten vor schweren Verletzungen bewahren.

Wenn man in Wald und Flur auf ein Feuer stößt bzw. Brandgeruch wahrnimmt, muss sofort ein Notruf über 112 mit einer so genau wie möglichen Orts- bzw. Straßenangabe (Waldabteilung, markante Punkte) absetzt werden. „er Notrufmeldende sollte einen Treffpunkt mit der Feuerwehr ausmachen und anschließend zur Schadensstelle lotsen, denn im Wald gibt es keine Straßennamen. Wenn man es sich zutraut, kann man versuchen kleine Bodenfeuer mit Sand abzudecken oder mit frischen Ästen auszuschlagen. Immer in Windrichtung in Sicherheit bringen und Anfahrtswege für die Feuerwehr frei halten.

Bevorstehende Grill-, Lager- und Maifeuer sollten bei der Feuerwehr-Leitstelle Würzburg (0931 / 51919) angemeldet werden, um unnötige Fehlarmierungen der Feuerwehren zu vermeiden.